Wie Tweets mit Spruce besser wahrgenommen werden
Unsere Gastautorin Katrin Scheib arbeitet als Social-Media-Editor für die Moscow Times. Die Journalistin bloggt privat unter kscheib.de.
Spuce hat im April 2017 seine Website offline gestellt. Als Alternative empfiehlt Katrin Scheib Pablo von Buffer.
Tweets mit Bildern sind für Nutzer attraktiver und sorgen im Schnitt für mehr Reaktionen – das weiß jeder, der schon mal seine Twitter-Statistik bemüht hat. Wenn man eines der wenigen unabhängigen Medien in Russland ist, dann geht es bei der Suche nach Bildern für Social Media allerdings nicht nur darum, dass die Tweets hübsch aussehen – sondern vor allem darum, dass objektive Berichterstattung möglichst viele Leute erreicht.
Die Moscow Times ist zwar eine etablierte Redaktion, arbeitet aber in eher kleiner Besetzung. Darum testen wir seit einiger Zeit den kostenlosen Service von Spruce. Auf tryspruce.com lassen sich Fotos und Text ohne Bildbearbeitunsgprogramm oder große Fotosuche leicht zu einem Bild kombinieren, um das dann mit Link und Begleittext zusammen zu twittern. Das geht über schlichtes Bebildern hinaus; das Foto mit Text kann ein weiterer Impuls sein, etwas zu retweeten.
Einer der ersten Versuche war diese bunte Meldung zum russischen Einfuhrverbot für westliche Lebensmittel:
#Russian Customs Officials Turn Back a Ton of Western Tea at the Border http://t.co/M7S00cvyQD #news
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 13, 2014
Meanwhile in #Russia, a ton of Western tea that was banned from entering the country. http://t.co/M7S00cvyQD pic.twitter.com/B27H8Ly5fj
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 13, 2014
Der Erfolg der aufgespruceten Version ist deutlich an der Zahl der Retweets zu sehen, aber handwerklich geht da noch was – zu viel Dopplung zwischen dem Text im Bild und im Begleittweet. Also vielleicht besser so, dass sich die beiden ergänzen, inhaltlich oder im Ton – wobei man im Hinterkopf behalten sollte, dass Nutzer meist den Tweet-Text zuoberst und das Bild darunter angezeigt bekommen, also andersrum als hier.
Who doesn't love a tasty, drone-delivered pizza? Russian authorities, that's who. http://t.co/hXlXm95eY3 pic.twitter.com/e1mXx2LOu7
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 26, 2014
Oder so:
Under a new law, 600,000 Russians have disclosed their dual citizenship http://t.co/3HJ4HYjBVe pic.twitter.com/NHkDhS9Bts
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 25, 2014
Oder so:
Russian couple causes outcry after naming their baby 'Lucifer' http://t.co/FkmoiFfmvv pic.twitter.com/rq8k58hi2C
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 18, 2014
Oder auch so:
Technology saves lives. http://t.co/gvMV8Z7JHp #Russia pic.twitter.com/3IHyitFvwT
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 26, 2014
Bei allen Bildern, auf die Spruce zugreift, haben die Urheber die weitere Verwendung erlaubt. Außerdem erscheint unten links im fertigen Bild ein kleiner Fotografen-Hinweis. Wer ein eigenes Fotomotiv hat und Spruce nur verwenden will, um schnell ein bisschen Text drüber zu legen, kann auch das tun.
Wie das so ist mit neuen Dingen hat Spruce auch noch eine ganze Reihe Macken. Sicherlich die schwerste ist, dass der Download von Bildern im Moment nur in Chrome und Firefox funktioniert, aber nicht in Safari.
Former #Soviet president Gorbachev says 'disunity' with #Russia weakens Europe http://t.co/8UDTx5LeH1 pic.twitter.com/SesSXsq2uP
— The Moscow Times (@MoscowTimes) October 17, 2014
Praktisch wäre auch, wenn sich nicht nur die Position des Textfeldes verändern ließe, sondern auch seine Form – breit und flach, wenn es unten am Bildrand stehen soll, oder wahlweise auch extrem schmal und hoch – dann hätte Gorbatschow da oben die Schrift auch nicht so am Kopf kleben. Als kleines, kostenloses Spielzeug für ein paar Twitter-Experimente aber taugt Spruce auf jeden Fall schon jetzt.
Update (29. April 2017): Spuce hat im April 2017 seine Website offline gestellt. Als Alternative empfiehlt Katrin Scheib Pablo von Buffer.
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One Response to “Wie Tweets mit Spruce besser wahrgenommen werden”
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