Serie Bloggen: So bekommen Sie mehr Besucher
„Wie bekomme ich mehr Besucher auf meine Website?“, fragte mich neulich ein Kollege, der gerade seinen ersten Blog gestartet hat. Die Frage ist leicht gestellt, die Antwort etwas umfangreicher. In diesem Beitrag erkläre ich, welche Möglichkeiten es gibt, mehr Besucher auf ihre Seite zu locken und geben praktische Tipps.
Direkte Besucher sind in der Regel loyaler
Die direkten Besucher tippen ihre Internet-Adresse in den Browser ein oder haben sie als Lesezeichen abgespeichert. Das sind häufig die loyalsten Nutzer, die ihre Website wert schätzen und deshalb regelmäßig vorbeischauen. Je höher der Anteil, desto besser für den Erfolg ihres Blogs.
Vier Wege zu mehr direktem Traffic
- Einfach zu merkende Internet-Adresse, die idealerweise den Inhalt der Website gut beschreibt und deshalb leicht zu merken ist. Deshalb heißt dieses Portal ja auch Journalisten-Tools.de. :-)
- Banal, aber in der Praxis nicht so leicht: Alle paar Tage lesenswerte Inhalte im Blog veröffentlichen, die die User interessieren
- „Dem Portal ein Gesicht geben“: Als Betreiber der Seite sollte man für die User ansprechbar sein und idealerweise mit einem Foto auf der Seite zu sehen sein. Das schafft Vertrauen. (Schauen Sie mal auf unsere Autoren-Seite)
- Regelmäßiger (!) Newsletter, der über neue Inhalte berichtet. Wer ihren Blog kennt und ihnen vertraut, gibt ihnen auch seine E-Mail-Adresse. Parallel bitten sie die User, Fan ihrer Facebook- oder Google-Plus-Seite zu werden bzw. ihren Twitter-Kanal zu abonnieren.
Suchmaschinen-Besucher: Besser als ihr Ruf
Die zweite Quelle für Traffic sind Suchmaschinen, in Deutschland fast ausschließlich Google. Diese User kennen ihren Blog vielleicht schon, aber tippen aus Bequemlichkeit den Namen in den Google-Suchschlitz. Experten sprechen hier von „Navigational Search“. Dieser Anteil am Suchmaschinen-Traffic sollte möglichst hoch sein, weil es ein Gradmesser für die Bekanntheit ihres Blogs ist. Um diesen Wert zu steigern, gelten alle Tricks aus dem Abschnitt „Direkter Traffic“.
Die zweite Gruppe kommt über Suchmaschinen, weil sie dort Inhalte zu bestimmten Stichwörtern gesucht haben – und dabei auf ihren Blog gestoßen ist. Sobald Google ihren Blog entdeckt hat, wird der Suchmaschinen-Riese vorbeischauen und – sofern die Seite nicht für Suchmaschinen gesperrt ist – alle Seiten indexieren. Damit Google sich möglichst wohl fühlt – und dann öfter vorbeikommt – gibt es eine ganze Reihe an Regeln zu beachten, die unter dem Stichwort „SEO“ (Search Engine Optimization) einen ganzen Berufszweig geschaffen haben. Alle großen Internet-Seiten beschäftigen SEO-Experten. Aber, keine Sorge, sie müssen niemanden einstellen, um ihre Website für Google attraktiver zu machen. Letztlich geht es darum, das Portal für Google gut durchsuchbar zu halten und die Inhalte so zu schreiben, dass Google den Inhalt möglichst gut erkennt und entsprechend bei den passenden Suchbegriffen weit oben platziert.
Helfen Sie Google, dann hilft Google ihnen
Der so genannte GoogleBot (eine Software, die permanent durchs Internet surft und alle Seiten in der Google-Datenbank speichert) möchte möglichst schnell durch ihre Website surfen können. Folgende Tricks helfen dabei:
- Gute interne Verlinkung: Die einzelnen Beiträge des Blogs sind gut untereinander verlinkt, damit der Googlebot möglichst schnell alle neuen bzw. geänderten Seiten findet. Es ist daher sinnvoll, wenn sie in einem neuen Beitrag auf ältere Beiträge verlinken und ältere Beiträge über ein Archiv zugänglich machen. Tools wie WordPress machen das übrigens automatisch.
- Kurze Ladezeiten: Die Ladezeiten ihres Blogs sind kurz. Das mag Google auch deshalb, weil jeder Internet-Besucher schnelle Internet-Seiten mag.
- Sprechende URLs: Klingt merkwürdig, ist aber recht simpel. Google liebt Stichwörter und je häufiger die passenden Stichwörter in einem Artikel (und eben in der so genannten URL des Artikels) erscheinen, desto besser. Deshalb heißt die Adresse dieses Beitrages zum Beispiel nicht www.journalisten-tools.de/?p=5623 sondern https://www.journalisten-tools.de/veroeffentlichen/serie-bloggen-so-bekommen-sie-mehr-besucher/. Das ist nebenbei auch für die User praktisch, weil sie direkt anhand der Adresse sehen können, welche Inhalte sie erwarten.
- Google Sitemap: Helfen Sie Google, in dem sie eine Liste aller Seiten ihrer Websites in einem für Google lesbaren Format bereitstellen. Der Googlebot wird sich diese so genannte Google Sitemap regelmäßig herunterladen und nutzt sie zur besseren Indexierung ihrer Internet-Seite. Viele Homepage-Baukästen bieten die Möglichkeit, eine solche Sitemap automatisch anzulegen. Wer WordPress benutzt, dem empfehle ich das Plugin „Google Sitemap Generator“ von Arne Brachhold.
- Seriöse Links nach außen: Google achtet darauf, auf welche Internet-Seiten sie von ihrer Seite aus verlinken. Sind das seriöse Portale und funktionieren die Links auch? Denn kaputte Links können ein Indiz dafür sein, dass ihre Website nicht regelmäßig gepflegt wird. Aber, keine Sorge, sie müssen nicht regelmäßig alle Links auf ihrer Website manuell überprüfen. Kostenfreie Programm wie Xenu (Windows) oder Integrity (Mac AppStore) sowie die WordPress-Erweiterung Broken Link Checker übernehmen den Job und liefern eine Liste der kaputten Links.
Gefährlich wird es, wenn sie Links nach außen verkaufen oder auf Seiten verlinken, die merklich nicht zu ihren Inhalten passen. Google bestraft Webseiten, die Links nach außen verkaufen.
Neben der technischen Suchmaschinenoptimierung sollten auch die Inhalte so geschrieben sein, dass Google sie versteht:
- Sprechende Überschriften: Eine Feuilleton-Überschrift mag schön sein, aber Google versteht eine sprechende Überschrift deutlich besser. Idealerweise packen sie in die Überschrift alle Begriffe, die ein User bei Google eintippt, der diesen Artikel finden sollte.
- Spannende Überschrift: Nicht nur sprechend soll sie sein, sondern auch Spannung erzeugen. Denn wenn ein User ihren Beitrag bei Google findet, sollte sein Interesse geweckt werden. Google misst, auf welche Links in einer Suchergebnis-Seite die User klicken und wer mehr Klicks bekommt, wird auch höher platziert.
- Wie die Überschrift, so der ganze Text: Was für die Überschrift gilt, gilt in gleicher Form auch für den Vorspann bzw. den ganzen Text eines Beitrages. Wichtige Stichwörter sollten wiederholt und der User auf der Seite gehalten werden.
- Besucher halten: Google registriert, wenn ein User auf einen Suchtreffer klickt und sehr schnell wieder zur Google-Suchergebnisseite zurückkommt. Deshalb sollte der Beitrag lesenswert sein und idealerweise Links zu weiteren Artikeln enthalten.
Verweisende Websites: Links von außen
Wenn User auf einer anderen Website einen Link zu ihrem Blog finden, spricht man von verweisenden Websites. Diese Links wirken doppelt: User klicken auf die Links und kommen so auf ihre Website. Und Google findet solche Links und das steigert den Wert ihrer Internet-Seite. Warum? Die Idee stammt aus dem universitären Umfeld: Wer zitiert wird, muss sinnvolles gesagt haben. Auf diesem Gedanken basierend haben die Google-Gründer den so genannten Pagerank entwickelt. Je mehr Links – und je seriöser die Quelle des Links, desto besser.
So bekommen sie mehr Links von außen
- Seien sie im Netz aktiv: Veröffentlichen sie Gastbeiträge bzw. Kommentare auf themenverwandten Seiten. Natürlich keine plumpe Werbung für ihre Seite, aber eine sinnvolle Ergänzung zum Text und dann – nicht immer, aber immer mal wieder – einen passenden Link auf ihrer eigenen Website.
- Wer auf ihrer Website kommentiert, hat vielleicht eine eigene Website. Schauen sie vorbei und setzen sie von sich aus einen Link auf diese Seite. Im Gegenzug bitten sie freundlich um einen Link zu ihrer Seite.
- Auf keinen Fall sollten sie Links auf ihre Seite kaufen! Das verbietet Google ausdrücklich und bestraft Seiten mit verkauften Links durch einen schlechteren Pagerank.
Fazit
„Mehr Reichweite“ gehört zweifelsohne zu den schwierigsten Aufgaben beim Aufbau einer Website. Entsprechend sollte man laufend Zeit in diese Aufgabe investieren und nicht nur gute Beiträge für die eigene Website veröffentlichen. Das Schöne ist: Mit der Zeit wird ihre Website immer beliebter und dann bekommen auch ältere Artikel noch Klicks und spülen Geld in die Kasse.
Neben den oben genannten drei Traffic-Quellen bringen ihnen auch die sozialen Netze wie Facebook, Twitter und Google Plus Besucher auf die Seite. Wie man dort aktiv ist und was es zu beachten gilt, werde ich in einem weiteren Beitrag erläutern.
9 Responses to “Serie Bloggen: So bekommen Sie mehr Besucher”
herzlichen dank für diese interessanten und hilfreichen tipps. obwohl ich meine blogs schon zwei jahre betreibe, habe ich da offenbar einige punkte noch nicht richtig beachtet bzw. nichts davon gewusst.
best
pb.
… hätte nicht gedacht, dass ich über einen Newsletter für Journalisten-Rabatte mal so eine präzise Anleitung für erfolgreiches Bloggen erhalten werde. Vielen Dank dafür!
Vielleicht darf ich ein Tipp aus meiner Praxis hinzufügen: Zu jedem neuen Wochenstart stelle ich mir selbst die Frage „Wie kannst du diese Woche den Wert für deine Leser erhöhen?“
Danke für die Tipps. Vielleicht hilft es ja auch ein Kommentar hier zu schreiben, um mehr Besucher auf seine Seite zu bekommen. ;-)
Ich habe mir erlaubt, die URL aus Ihrem Beitrag zu entfernen.
Guter Beitrag, aber es fällt mir immernoch sehr schwer Besucher zu bekommen. Wenn du mal lust und Zeit hast, würde ich mich darüber freuen wenn du mir noch ein paar Tipps geben kannst. Ich stehe im Moment bei ca. 12 Sitzungen/Tag mit meiner Website und weiß nicht mehr weiter.
Vorab: Ich habe den Link in Deinem Post entfernt. Traffic ist ein schwieriges Thema: Das Angebot muss gut sein und es muss laufend aktualisiert werden. Ich achte zum Beispiel darauf, zwei bis drei Beiträge pro Woche zu veröffentlichen, damit sich auf der Homepage ständig was tut.
Danke für die Tipps!
Gerne! :)
Ich habe im Monat knapp 30 000 Besucher, benötige aber viel mehr um gegen die Konkurrenz bestehen zu können, deshalb hoffe ich, dass ich diese Tipps so gut wie möglich umsetze :)