„Serie Bloggen“: Die eigene Website mit WordPress starten
Wer flexibel sein möchte, sollte seine Website mit WordPress starten: Die Software ist kostenfrei, leicht zu bedienen und trotzdem sehr leistungsfähig. Kein Wunder, dass WordPress mit einem weltweiten Marktanteil von 15 Prozent von vielen Website-Betreibern eingesetzt wird.
Was kann WordPress?
WordPress ist eine Art Redaktionssystem für Internet-Seiten: Über eine einfach zu bedienende Oberfläche können Artikel veröffentlicht, Leserkommentare freigegeben und das Layout der Seite an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse angepasst werden. WordPress wird dabei über den Web-Browser bedient und lässt sich so von jedem Rechner der Welt aus bedienen. Wem der Funktionsumfang von WordPress nicht reicht, kann eine von rund 30.000 Erweiterungen – so genannte Plugins – herunterladen und zumeist kostenfrei nutzen. Und wer sich mit den Standard-Design nicht anfreunden kann, findet nahezu unendlich viele Layout-Vorlagen, so genannte Themes, die sich mit etwas HTML-Wissen sogar noch anpassen lassen. Allein auf der offiziellen Websites wordpress.org gibt es gut 2000 Layout-Vorlagen zur Auswahl. Wer da nicht fündig wird, kann bei Anbietern wie thethemefoundry.com ein Layout kaufen. Von dort stammt zum Beispiel das hier auf Journalisten-Tools.de genutzte Theme Watson.
Wie kann ich WordPress nutzen?
Es gibt drei Möglichkeiten, WordPress zu benutzen:
- Auf WordPress.com kann man sich kostenfrei anmelden und dann eine Website mit WordPress betreiben. Der Vorteil: Man muss sich gar nicht um die Technik kümmern, denn das macht der Betreiber von WordPress.com, der auch die Weiterentwicklung von WordPress maßgeblich vorantreibt. Allerdings muss man mit Einschränkungen leben, denn die Zahl der Erweiterungen ist begrenzt und man kann nur aus vorgegebenen Designs auswählen. Statt unter einer eigenen Internet-Domain (wie www.journalisten-tools.de) ist ihre Website dann zum Beispiel unter sbrinkmann.wordpress.com erreichbar. Wer bei WordPress.com das Premium-Paket für 80 Euro im Jahr bucht, kann unter anderem eine beliebige Domain (mit der Endung .com, .net, .org, .co oder .me, aber eben nicht .de) reservieren und bekommt 13 statt 3 GByte Speicherplatz auf den US-Servern des Unternehmens.
- Sie buchen bei Firmen wie 1&1, Strato, Domainfactory oder anderen Web-Hostern ein Paket mit Domain, Speicherplatz und E-Mail-Accounts und installieren WordPress bequem über das Kundenmenü des Anbieters. Das kostet 5 bis 10 Euro im Monat und Sie genießen maximale Freiheit: Einmal installiert, können Sie Erweiterungen und neue Layouts nach Belieben installieren und haben nahezu unbegrenzt Platz zum Hochladen von Bildern in ihre Website. Nachteil: Wer selbst WordPress installiert, ist auch für die Installation von Updates und die Sicherheit der Seite verantwortlich. Wer sich nicht traut, mal per FTP oder SSH eine Datei auf dem Server zu ändern, sollte von dieser Möglichkeit erstmal Abstand halten oder einen Bekannten fragen, der sich mit so etwas auskennt.
- Einen Mittelweg bietet übrigens die Firma 1&1, die ihren Hosting-Kunden eine Art „sicheres WordPress“ anbietet: Dabei installiert 1&1 WordPress nicht nur auf dem Speicherplatz des Kunden, sondern spielt aktiv Updates ein und beantwortet Fragen rund um WordPress. Wer später etwas Erfahrung gesammelt hat, kann den „Safe Mode“ verlassen, um dann die unter zwei genannten Freiheiten zu genießen. Aus meiner Sicht eine gute Idee für Anfänger, die nicht gleich die volle Verantwortung übernehmen möchten.
WordPress absichern
Die große Verbreitung von WordPress zieht leider auch Halunken an, die versuchen, WordPress-Installation zu kapern um dann Links in die Website einzuschmuggeln oder gar den Server als Spam-Schleuder zu verwenden. Auch die vielen tausend Erweiterungen von WordPress.org können Sicherheitslücken enthalten, die Bösewichte ausnutzen. Dieses Risiko sollte man nach meiner Erfahrung nicht unterschätzen, daher im Folgenden ein paar Sicherheitstipps:
- Überprüfen Sie regelmäßig, ob es neue Updates von WordPress bzw. den installierten Plugins gibt. Seit Version 3.8 lädt WordPress Sicherheitsupdates automatisch herunter. Trotzdem lohnt es sich, mindestens einmal in der Woche im eigenen WordPress-Backend nach Updates zu gucken und diese auf Knopfdruck zu installieren.
- Das kostenfreie Plugin Antispam Bee filtert sehr effektiv Spam-Leserkommentare heraus. Was eher lästig klingt, kann auch ein Sicherheitsproblem werden, denn Spammer versuchen, in sinnlosen Beiträgen viele Links zu platzieren. Zwar kann man jeden Leserkommentar auch manuell als SPAM einstufen, aber das wird schnell lästig und dann besteht die Gefahr, die Guten nicht mehr zu erkennen.
- Schützen Sie das WP-Admin-Verzeichnis mit einem zusätzlichen Kennwort-Schutz. So schützen Sie den Zugang zum WordPress-Backend, der nur von Autoren oder Ihnen als Site-Betreibern genutzt werden sollte mit einem zweiten Kennwort. Anleitungen für das Einrichten eines Kennwortschutzes liefern 1&1, Domainfactory und Strato auf Ihren Websites (Klicken Sie einfach auf den jeweiligen Anbieter).
So ein Kennwort-Schutz kann auch für die gesamte Site eingerichtet werden. Ideal, wenn Sie erst in aller Ruhe Ihre Seite einrichten und mit ersten Inhalten befüllen möchten und sie dann erst der Öffentlichkeit zeigen möchten.
Eine gute Anleitung für einen Basisschutz von WordPress liefert übrigens Mike Kuketz in einer mehrteiligen Serie.
Das Buch zu WordPress
Ihr Interesse an WordPress ist geweckt? Dann sollten Sie einfach anfangen, sich einen Hosting-Anbieter suchen und loslegen. Mehr Infos für den richtigen Start liefert das Buch „WordPress 3.8“ von den Betreibern der WordPress-Site perun.net, die sich seit 2004 mit WordPress beschäftigen. Das Buch kostet als Kindle-Version 5,99 Euro und als Taschenbuch 9,99 Euro. Kindle-Besitzer mit Amazon Prime können das Buch kostenfrei ausleihen.
Die Links zum Amazon-Shop sind so genannte Partner-Shop-Links. Journalisten-Tools.de erhält einen kleinen Teil des Kaufpreises als Provision.
One Response to “„Serie Bloggen“: Die eigene Website mit WordPress starten”
[…] die auf deinem Blog erschienen ist, zeigst du immer besonders gerne? Ich habe eine Serie zum Thema So starten Sie Ihre eigene Website geschrieben, quasi als Starthilfe für Journalisten, die einen Blog starten wollen. Ich bin […]