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Schneller ans Ziel mit der Sprachsuche von Google

Stefan Keuchel

Stefan Keuchel

Gastautor Stefan Keuchel (45) war von 2004 bis 2014 Pressesprecher der Google Germany GmbH. Seit Mai 2014 ist Keuchel Head of PR and Social Media bei mytaxi in Hamburg.

In meinem ersten Tipp möchte ich die Sprachsuch-Funktion von Google auf mobilen Endgeräten vorstellen. Sie funktioniert in Deutschland erstaunlich gut und hilft dabei wesentlich schneller an das gewünschte Ziel zu gelangen, als wenn man erst umständlich etwas auf dem Smartphone oder Tablet eintippen muss.

Um die Sprachsuche von Google nutzen zu können, benötigt man die Google Such App.

Auf den meisten Android Smartphones sollte diese bereits vorinstalliert sein. Ansonsten kann man sie hier von Google Play herunterladen. Apple bzw iOS Nutzer finden die Such-App hier.

Das Besondere bei der Sprachsuche ist nicht nur, dass man die Fragen einsprechen kann, sondern das man auch gesprochene Antworten erhält. Das funktioniert mit einfachen Fragen wie:

  • wie ist das Wetter in Hamburg?
  • wie hoch ist der Kölner Dom?
  • wie lang ist der Amazonas?
  • wie alt ist Angela Merkel?
  • 19% von 50
  • 13×7+2:5
  • wer war Leonardo da Vinci?
  • wer schrieb „Herr der Ringe“?
  • 100 Dollar in Euro
  • wie starb Elvis Presley?

Eine hervorragende Möglichkeit, um schnell ein paar Fakten zu überprüfen. Aber die Sprachsuche kann noch mehr. Eindrucksvoller sind Suchen wie:

  • regnet es morgen?
  • wann ist Ostern 2014?
  • 80 Grad Celsius in Fahrenheit umrechnen
  • zeige mir Bilder der Golden Gate Bridge bei Sonnenuntergang.
  • zeige mir Bilder von Schauspielern mit Schnurrbart.
  • wie steht heute die BMW Aktie?

Gerade wenn man als Journalist draußen (z.B. bei einer Recherche) unterwegs ist, passiert es oft, dass man eine ortsbasierte Information benötigt. Hier sind ein paar Beispiele von Sprachbefehlen, die in dieser Situation nützlich sind:

  • “zeige mir eine Karte von Berlin Alexanderplatz”
    Google zeigt zum einen natürlich die Karte mit dem Alexanderplatz an – mit einem weiteren Klick öffnet sich dann Google Maps, wo man dann beispielsweise den Routenplaner nutzen kann oder sich andere interessante Informationen anzeigen lassen kann (Supermärkte, Hotels, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe)
  • “Route zum Kölner Dom” oder “Route nach Hamburg Gänsemarkt”
    Auch hier öffnet sich wieder eine Karte und man erhält die Information, dass die Route abgerufen wird. Dann öffnet sich Google Maps mit der farblich markierten Route. Mit einem Klick startet dann die kostenlose Navigation mit gesprochenen Anweisungen wie man zum Ziel gelangt.

Mir gefällt übrigens die Möglichkeit, dass ich auch sagen kann “fahre nach Hause” und Google automatisch meinen aktuellen Standort erkennt und mich anschließend sicher nach Hause navigiert :-)

  • “wie weit ist es von hier nach Berlin?”
    Google versteht das mit “hier” der aktuelle Standort gemeint ist und gibt mir die Information wie weit es in Kilometern ist, wieviele Stunden/Minuten ich benötige, um dorthin zu gelanden und mit einem Klick auf den kleinen grauen Pfeil (bei Android), gibt es auch gleich einen Routenplaner

Manchmal möchte man sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von der Umgebung machen. In solchen Situationen hilft der Sprachbefehl: “Satellitenbild Amsterdam

Oft passiert es, dass man in einer fremden Stadt oder Umgebung ist und man ganz schnell eine Information über Orte in der Nähe braucht. Hier sind ein paar praktische Suchen für diese Situation:

  • zeige mir Supermärkte in der Nähe.
  • wo ist der nächste McDonalds? Bücherei? Kino? Tankstelle? etc.

Google gibt einem die gewünschte Information von Orten die in der Regel weniger als einen Kilometer entfernt sind inklusive nützlicher weiterer Informationen wie der Adresse, einer Anrufmöglichkeit, einem Routenplaner oder den Verweis auf die Webseite.

Man kann aber auch spezifisch nach einer bestimmten Information fragen. Beispielsweise nach Öffnungszeiten:

  • wie lange ist das Pergamonmuseum in Berlin geöffnet?
  • wie sind die Öffnungszeiten von Obi Baumärkten in Hamburg?

Praktisch und noch recht neu ist die Möglichkeit gelieferte Suchergebnisse weiter zu sortieren, um sie so zu verfeinern. Hier ein paar Beispiele:

  • “Kinoprogramm München”
    In dem scrollbaren grauen Bereich zeigt Google alle aktuellen Kinofilme an. Wen man einen bestimmten Filmtitel anklickt, werden alle Kinos angezeigt, die den Film zeigen und natürlich auch die Anfangszeiten.
  • “Gemälde von Leonardo da Vinci”
    Wenn man eines der angezeigte Gemälde auswählt (Bsp: Mona Lisa) erhält man wiederum weitere nützliche Informationen. Beispielsweise, dass die Mona Lisa im Louvre hängt (seit 1797), in welchem Zeitraum sie gemalt wurde (1503-1517), welche Maße das Bild hat (77cm x 53cm) und aus welcher Epoche es stammt (Renaissance).

Klasse ist jedoch auch der kleine graue Kasten oben rechts, der diverse Sortiermöglichkeiten eröffnet: Beliebteste zuerst, Neueste zuerst, Älteste zuerst.

  • “Schauspieler Zweiohrküken”
    Mit der freundlichen Antwort “Hier ist die Besetzung von Zweiohrküken” zeigt Google sämtliche Schauspieler und Mitwirkende des Films an. Außerdem erfährt man die Namen der Hauptdarsteller im Film. Til Schweiger hieß Ludo Decker und Nora Tschirner´s Name im Film war Anna. Good to know :-)

Im hektischen Berufsalltag kann es schnell passieren, dass man wichtige Dinge vergisst. Allerdings nicht, wenn man die hilfreiche Erinnerungsfunktion verwendet:

  • “erinnere mich in 5 Minuten daran Peter anzurufen”
  • “stelle den Wecker auf 7 Uhr morgens” oder “wecke mich in 30 Minuten”

Man kennt das: Bis man eine Mail, eine SMS, eine Notiz an sich selbst geschrieben hat oder einen Eintrag im Kalender vorgenommen hat (inkl. Korrektur von Tippfehlern), vergehen gern mal ein paar Minuten. Zudem hat man oft seine Hände gerade nicht frei, um vernünftig tippen zu können. Auch hier kann Google helfen, wenn man die notwendigen Befehle kennt:

  • “öffne spiegel.de” oder “öffne Twitter”
    wird entweder die gewünschte Webseite öffnen oder wenn sich die App (Bsp. Twitter) auf dem Smartphone befindet, die entsprechende App
  • “Notiz an mich: Geburtstagsgeschenk für Klaus besorgen”
    Entweder wird ein Mail an die eigene Mailadresse geschickt oder wenn sich Google Keep als App auf dem Smartphone befindet (kann ich empfehlen) kann die Erinnerung auch in Google Keep gespeichert werden

Für kurze Mails nutze ich fast nur noch die Sprachfunktion. Geht wesentlich schneller und klappt erstaunlich gut:

  • “Email an „NAME KONTAKT“ schicken: Hallo NAME, ich komme 5 Minuten später“.

Richtig praktisch ist die Anruf-Funktion: “Rufe „NAME KONTAKT“ an”. Selbst wenn sich eine bestimmte Nummer nicht im Telefonspeicher befindet, kann man so Anrufe tätigen. Beispiel: „rufe das Hotel Atlantik in Hamburg an

  • Kalendertermin erstellen: Telefontermin mit Herrn Müller am Montag um 14 Uhr
  • Sende SMS an Klaus Meier: Verspäte mich leider um 15 Minuten

Wer Google Play Music nutzt, kann per Sprachbefehl auch Musik abspielen lassen: “Spiele: Peter Fox, Alles neu” oder “Denkmal, Wir sind Helden abspielen”.
Ansonsten kann man per Sprachsuche natürlich einfach nach Videos eines bestimmten Künstlers suchen und sich dann so die Musik anhören: “Zeige Videos von Bob Marley

Brandneu ist in Deutschland die Möglichkeit nach den Kalorien bestimmter Lebensmittel zu fragen:

  • “wie viele Kalorien hat eine Avocado?”
    Google sagt einem nicht nur, dass die Avocado 160 Kalorien hat (auf 100 Gramm), man erhält durch den Klick auf den grauen Pfeil auch die kompletten Nährwertangaben und erhält somit weitere Informationen zum Fettgehalt, Cholesterin, zu den Kohlenhydraten und vieles mehr.

Für mich als Fußball-Fan hat Google noch ein paar tolle Suchmöglichkeiten parat und beantwortet beispielsweise folgende Fragen:

  • “wie hat der HSV gespielt?”
  • “gegen wen spielt der FC Bayern als nächstes?”
  • “Kapazität Allianz Arena”
  • “zeige mir die Tabelle der Bundesliga”
    Google zeigt die ersten 5 Plätze an – mit einem Klick auf den grauen Pfeil sieht man den Rest der Tabelle
  • “Borussia Dortmund”
    Über diese Suche erfährt der Fan nicht nur, wie das letze Spiel ausgegangen ist und gegen wen die Mannschaft als nächstes spielen muss. Ein Klick auf den grauen Pfeil zeigt auch den kompletten Spielplan der aktuellen Saison inkl der Ergebnisse der bereits stattgefundenen Spiele.

Da das Beste bekanntlich oft zum Schluss kommt, hier noch der Hinweis auf die brandneue Möglichkeit Folgefragen zu stellen. Da wir gerade beim Fußball waren, ein Beispiel aus dieser Kategorie:

  • “wie alt ist Mario Götze?”

Folgefrage:

  • “”wie groß ist er?”
    Google versteht, dass sich das “er” auf die vorherige Frage, nämlich auf das Alter von Mario Götze bezieht, und liefert die passende Antwort (1,76 m). Wer möchte, kann dann sogar noch eine Nachfrage stellen:
    “wieviel verdient er?”
    (€7 Mio…gar nicht schlecht :-)

Das funktioniert natürlich nicht nur mit Fußballspielern. Hier zwei andere Beispiele:

  • “wer war Michael Jackson?”

Folgefrage:

  • “wann ist er gestorben?

oder

  • “wann wurde der Eiffelturm eröffnet?”

Folgefrage:

  • “wieviele Stockwerke hat er?”

Fazit: Mit der Google Sprachsuche kann man auch in Deutschland schon eine Menge anstellen und kommt darüber meist sehr viel schneller ans Ziel. Auch wenn es heute noch etwas ungewohnt ist, mit seinem Smartphone zu “sprechen” und zu interagieren: das ist die Zukunft. Und wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, kommt es einem schnell merkwürdig vor, wenn man erst umständlich etwas eintippen muss.

Zum Schluß noch etwas “Cat Content”: “Zeige mir Bilder von Katzen im Superman Kostüm

Es gibt nichts, was es nichts gibt :-)

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12 Responses to “Schneller ans Ziel mit der Sprachsuche von Google”

  1. Google Sprachsuche in Deutschland nutzen | Road...

    […] In meinem Tipp, möchte ich die Sprachsuch-Funktion von Google auf mobilen Endgeräten vorstellen. Sie funktioniert in Deutschland erstaunlich gut und hilft dabei wesentlich schneller an das gewünschte Ziel zu gelangen, als wenn man erst umständlich etwas auf dem Smartphone oder Tablet eintippen muss.  […]

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  2. Google Now/Sprachsuche: Was man sein Smartphone in Deutschland so alles fragen kann | Android Smartphone

    […] „Google Deutschland“ persönlich, Stefan Keuchel, hat als Gastautor im Blog Journalisten-Tools.de einen umfänglichen Beitrag veröffentlicht, der zahlreiche, wenn nicht gar alle, aktuellen […]

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  3. 4ofTheDark

    „zeige mir bilder von Nassen Katzen“ wird zu „Zeige mir Bilder von Affen Katzen“ dank „verbesserter Suchalgorytmen“ sind es dann aber doch nur nackte Katzen…puh Gott sei dank ist einem sowas nicht peinlich….

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  4. Mike

    Schon sehr cool, auch wenn noch vieles aus der USA Version fehlt. Aber wann werden endlich die Hot Words OK Google, freigeschaltet? Im Moment muss man immer noch die Suche per Finger öffnen

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    • Sebastian Brinkmann

      Natürlich geht es auch ohne Google. Ich habe schon mehrere Beiträge zu Evernote veröffentlicht und zu Cloud-Speicherdiensten. Auch plane ich eine Reihe über WordPress. Was wünschen Sie sich als Thema auf Journalisten-Tools.de? Oder möchten Sie einen Gast-Beitrag schreiben?

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