DxO Optics Pro: Das Schweizer Messer für Nutzer von Mac OS X Fotos
Als Apple das Ende von Aperture verkündete, war der Tag für mich gelaufen: Aperture war bis zu diesem Zeitpunkt mein präferiertes Foto-Tool, da ich mich mit Lightroom von Adobe nie anfreunden konnte. Um so größer der Schmerz als ich den Nachfolger „Fotos“ in OS X Yosemite zum ersten Mal öffnete: Die Möglichkeiten zur Bildbearbeitung waren begrenzt. Immerhin: Seit OS X El Capitan kann man in Fotos so genannte „Erweiterungen“ installieren. Die c’t hatte dazu jüngst einen längeren Beitrag veröffentlicht. An Heiligabend bin ich dann auf DxO Optics Pro für Fotos gestoßen und war schnell begeistert. Die Erweiterung kostet aktuell 10 Euro (später 20 Euro, daher schnell zugreifen) und das Ergebnis ist immer wieder beeindruckend. Wer mit Windows arbeitet oder auf dem Mac die App „Fotos“ nicht nutzt, kann Dx0 Optics Pro auch als eigenständige App kaufen.
Was kann DxO Optics Pro?
Die Erweiterung bietet nur vier Funktionen, die aber richtig:
- Die Linsenverzerrung wird – nachdem Kamera und Objektiv erkannt wurden – herausgerechnet.
- Der Weißabgleich kann sehr einfach korrigiert werden
- Das Bild-Rauschen wird auf eindrucksvolle Weise entfernt
- Kontrastarme Bilder werden aufgehübscht
Direkt nachdem man ein Foto aus Fotos in der Erweiterung geöffnet hat, werden Linsenverzerrung, Weißabgleich und Bild-Rauschen optimiert. Mit der Taste „M“ kann man zwischen dem Original und dem optimierten Bild wechseln, um den Grad der Verbesserung zu beurteilen. Ich benutze die Erweiterung inzwischen seit drei Wochen und habe schon zahlreiche Fotos optimiert. Das Ergebnis erstaunt mich immer wieder. Mir gefällt, dass ich auf einen Schlag meine Bilder deutlich verbessere und nicht mehrere Erweiterungen mit je einer Einzelfunktion öffnen muss.
Die einzelnen Funktionen hat PhotoApps.Expert in einem englischen 4-Minuten-Video genauer erläutert:
Wie kann man DxO Optics Pro nutzen?
Die Erweiterung kann über den Mac App Store (und nur dort) gekauft und heruntergeladen werden. Danach steht Sie über das Menü „Erweiterungen“ im Bearbeiten-Modus zur Verfügung. Beim ersten Einsatz müssen Sie die Erweiterung erst über „Mehr …“ aktivieren.
Wichtig: Wer das Beste aus seinen Bildern herausholen möchte, sollte im RAW-Format fotografieren und diese Dateien in Fotos bearbeiten. Über das Menü wird die Erweiterung direkt aus Fotos aufgerufen und das Bild nach der Optimierung wieder in der Foto-Bibliothek gespeichert. Leider schickt Apple nur eine Jpeg-Datei. Das Schicksal teilen alle Erweiterungen für Fotos. Deshalb ist es wichtig, ein Original-Bild immer erst in einer Erweiterung zu öffnen und dann erst – wieder in Fotos – zu Beschneiden. Ich hoffe sehr, dass Apple dies noch ändern wird.
Was sind die Nachteile?
Die Qualität der Bildoptimierung ist dramatisch – die Bearbeitungszeit selbst auf einen MacBook Pro von 2013 allerdings auch: Es dauert rund 10 bis 20 Sekunden, bis ein aus einer Canon 70D geladenes 20-Megapixel-Bild optimiert zurückgeschrieben wird. Vor allem die Rauschunterdrückung, die es auf Knopfdruck in einer besonders guten Version gibt, kostet viel Zeit. Letztlich ist es die Mühe aber aus meiner Sicht wert. Aus diesem Grund treffe ich zunächst eine Auswahl der besten Bilder und optimiere diese dann in DxO Optics Pro, um ihnen den letzten Schliff zu geben.
Ich habe bisher bei einigen Fotos erlebt, dass die Erweiterung nach einer Fehlermeldung beendet wird und man wieder in Fotos landet. Ich hoffe, dass diese Bugs noch korrigiert werden.
Da die Erweiterung nur über den Mac App Store zu kaufen ist, kann man die App leider nicht vor dem Kauf für eine begrenzte Zeit testen.
DxO Optics Pro gibt es auch als eigenständige App – für Windows und Mac
Wer seine Fotos nicht mit „Fotos“ auf dem Mac bearbeitet, der kann die genannten Funktionen auch in einer eigenständigen App gleichen Namens nutzen. Diese bietet noch deutlich mehr Einstellmöglichkeiten, was allerdings auch die Bedienung komplizierter macht. Dx0 Optics Pro kostet je nach Funktionsumfang 129 oder 199 Euro. Die App ist über den Online-Shop des Herstellers oder über den Mac App Store kaufbar. Auf der Website gibt es eine 30-Tage-Testversion für Windows oder Mac.
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